D2C – Raus aus den Kinderschuhen

Der Direktvertrieb oder auch Direct-to-Customer (D2C) hat sich zu einem erfolgreichen Vertriebsmodell entwickelt und ist seinen Kinderschuhen schon seit längerer Zeit entwachsen. Händler, die diesen Ansatz bislang noch nicht verfolgen und vorwiegend über Zwischenhändler verkaufen, sollten sich daher die Möglichkeiten und Vorteile einmal genauer ansehen.

    Eine Nahaufnahme eines Laptops und einer Hand, die eine Kreditkarte hält

    Es gibt viele Trends, vor allem im E-Commerce. Hier dreht sich alles rasend schnell und wer als Händler nicht alle Entwicklungen im Blick behält, wird schnell abgehängt. Denn: Es gibt niemand gnadenloseres als die Endkunden. Die Auswahl ist groß und der Klick in den nächsten Shop oder auf ein anderes Produkt von einem anderen Anbieter ist schnell gemacht – hier entscheiden Sekunden darüber, ob ein Kunde verweilt oder eben weitersucht. Was lange als Nischenansatz galt, hat sich mittlerweile als erfolgreiches und innovatives Geschäftsmodell kristallisiert: D2C. Eigentlich bedeutet D2C auch ein stückweit Back to Basics. Denn der Händler verkauft das Produkt direkt an den Kunden – ohne einen Zwischenhändler oder Drittanbieter. Marktplätze und Co. können ebenfalls wichtige Plattformen sein, auch um Aufmerksamkeit auf die Produkte zu generieren. Der Verkauf über mehrere Wege, darunter eben auch über einen eigenen Shop, hält für Händler viele Vorteile bereit. Daher lohnt es sich, den D2C-Ansatz einmal genauer anzusehen.

     

    Warum ist D2C ein wichtiger Treiber für Händler?

     

    Umgehung der Zwischenhändler:

    Der wohl offensichtlichste Vorteil und ein entscheidender Faktor für den Erfolg von D2C ist die Umgehung von Zwischenhändlern. Traditionelle Vertriebswege hängen oftmals von Großhändlern oder Einzelhändlern ab, mit einem eigenen Online-Shop können Unternehmen ihre Produkte jedoch direkt an die Endverbraucher verkaufen. Dadurch fallen nicht nur die zusätzlichen Kosten und Margen weg, die Unternehmen haben auch direkten Kontakt zu ihrer Zielgruppe: den Kunden. Das ermöglicht ihnen ein besseres Verständnis ihrer Wünsche und Bedürfnisse, wodurch die Händler ihr Sortiment und ihren Service dementsprechend anpassen können

     

    Aufbau starker Kundenbeziehungen:

    Wie eingangs erwähnt, entscheiden häufig Sekunden über den Kauf eines Produkts. Wo und was Kunden kaufen, kann von vielen Faktoren abhängen. D2C eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, direkte und tiefere Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen. Durch den direkten Kundenkontakt können Unternehmen wertvolles Feedback sammeln, um ihre Produkte und Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Außerdem fühlen sich Kunden durch die persönliche Ansprache und das Angebot eines Kundenservices geschätzt, was zu einer stärkeren Kundenbindung führt. Loyalität wird gefördert, was wiederum langfristige Umsätze und Empfehlungen von zufriedenen Kunden generiert

     

    Kontrolle über den Customer Journey:

    Der Direktvertrieb ermöglicht es Unternehmen, die volle Kontrolle über ihr Markenerlebnis zu haben. Vom ersten Kontaktpunkt bis zum Kaufabschluss können sie das Kundenerlebnis gestalten und ihre Markenbotschaft klar und konsistent vermitteln. Händler können ihre Marke stärker und präsenter anbieten und einen höheren Wiedererkennungswert schaffen

     

    Personalisierung und maßgeschneiderte Angebote:

    Mit dem Zugang zu Kundeninformationen können Händler personalisierte Angebote und Empfehlungen erstellen. Kunden fühlen sich stärker angesprochen, wenn sie Produkte und Inhalte sehen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Durch die Analyse von Kundendaten können Unternehmen auch Trends und Vorlieben erkennen, was die Entwicklung zukünftiger Produkte und Dienstleistungen erleichtert

     

    Skalierbarkeit und Flexibilität:

    D2C-Unternehmen haben die Flexibilität, ihre Geschäftsmodelle leichter anzupassen und zu skalieren. Sie können neue Produkte schneller auf den Markt bringen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen. Ein enormer Vorteil im schnelllebigen Online-Handel. 

     

    Alles auf D2C?

    Sollten Händler also alles auf D2C setzen? Jein. Denn: Ein erfolgreiches D2C-Geschäft entsteht nicht von heute auf morgen. Wer hier von den Vorteilen profitieren möchte, muss entweder bereits mit der Marke einen gewissen Bekanntheitsgrad haben oder ein ordentliches Budget für das Marketing in die Hand nehmen. Es gibt viele D2C-Brands, wie zum Beispiel der Matratzenhersteller EMMA, die unglaublich erfolgreich sind und den Großteil ihres Umsatzes über den eigenen Webshop generieren. In den meisten Fällen bietet sich jedoch ein Mix aus Direktverkauf und Verkauf über Drittanbieter an, um so möglichst viele Kunden zu erreichen und sich erfolgreich am Markt zu etablieren. 

     

    D2C als Chance

    Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Direktvertrieb hat sich zu einem erfolgreichen Vertriebskanal entwickelt, der aus seinen Kinderschuhe mittlerweile deutlich hinausgewachsen ist. Die Umgehung von Zwischenhändlern, der Aufbau starker Kundenbeziehungen, die Kontrolle über das Markenerlebnis, die Personalisierung von Angeboten und die Flexibilität des Geschäftsmodells sind nur einige der Gründe, warum D2C an Bedeutung gewonnen hat. Händler, egal ob groß oder klein, sollten sich daher diese Chance nicht entgehen lassen.

     

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